Aztekin Louka
erstellt: | 2009 |
Geschlecht: | weiblich |
Rasse: | Mensch |
Klasse: | Naturkraft |
Spezialgebiet: |
Druidenzauber |
Waffe: | Ritualdolch |
Rüstung: | Knochenschmuck |
Begleiter: | Skelett |
Knappe: | |
Haus: | Knochenhöhle |
Runenrang: | Lehrling |
Gilde: | |
Rang: |
Aussehen
Eigenschaften |
Herkunft
Wie man deutlich erkennen kann, stammt Louka aus einem weit entfernten Land. Dort, wo die Haut der Menschen erdig dunkle Töne annimmt, um der Glut der Sonne zu widerstehen. Ihr
Stamm lebte im Einklang mit der Natur, es gab kein Eigentum, keinen Streit, nur Miteinander und Frieden. In ihrer kleinen Welt existierten für Louka nur sie selbst, ihre große Familie und der
Wald, von und in dem sie lebten.
Eines Tages sollte sich alles ändern.
Fremde kamen in den Wald. Die Lautlosigkeit und Geschmeidigkeit der hiesigen Ureinwohner missend, schufen sie sich ihren eigenen Weg durch den Wald, töteten dabei Pflanzen und Tiere und
veranstalteten einen solchen Lärm, dass Louka und ihr älterer Bruder schon längst auf sie aufmerksam geworden waren. Sie befanden sich gerade auf der Jagd und waren deshalb etwas weiter von ihrer
Heimstätte entfernt, als eigentlich üblich. Mit Argwohn beobachteten sie das Treiben der Fremden, solche Wesen hatten sie noch nie gesehen. Ihr aufrechter Gang und die Laute, die sie von sich
gaben, erinnerte sie ein wenig an Ihresgleichen. Aber die Haut so bleich wie Knochen, die Kleidung steif und den ganzen Körper bedeckend und diese Gegenstände, Waffen vielleicht? Sie warfen das
Licht zurück, wie keine Steine, die sie kannten.
Der Fußmarsch bewegte sich direkt auf ihr Lager zu, also nahm Loukas Bruder sein Blasrohr zur Hand und schoss einem der Wesen einen giftigen Pfeil ins Genick, wie sie sie sonst verwendeten, um
Beutetiere zu betäuben. Der Getroffene griff sofort danach und zog ihn unter den großen Augen der Geschwister heraus. Wankend drehte er sich um, brüllte den anderen etwas Unverständliches zu und
deutete mit dem Finger auf die beiden vom Laub verborgenen Stammeskrieger. Die beiden blickten sich an und schieres Entsetzen spiegelte sich auf ihren Zügen wieder.Er hatte sie entdeckt! Und wie
ein wildgewordener Tiger hetzten seine Brüder auf sie zu.
Eine Jagd durch das dichte Unterholz des Waldes begann. Ihre Kenntnis der Wälder half ihnen dabei, doch die Verfolger waren schneller und rücksichtsloser. Plötzlich brach einer dieser glänzenden
Gegenstände durch die Zweige, wirbelte durch die Luft und blieb schließlich im Bein ihres Bruders stecken, der mit einem lauten Aufschrei zu Boden ging. Überfordert von der Situation versuchte
Louka ihren verletzten Bruder auf die Schultern zu hieven, obwohl die Verfolger ihnen doch so dicht auf den Fersen waren. Es kam wie es kommen musste, in Sekundenschnelle hatten die Wesen das
Geschwisterpaar eingeholt und rissen die zwei auseinander.
Langsam und schwerfällig kam der vorher Getroffene bei den anderen Wesen und ihrer Beute an. Ein Brüllen später begannen diese, die beiden zu durchsuchen, bis einer etwas in die Höhe hielt – das
Blasrohr ihres Bruders! Loukas Augen weiteten sich, sie war starr vor Entsetzen. Sie wusste es. Sie wusste nicht woher, aber sie wusste es. Für einen Sekundenbruchteil wurde alles rot vor ihrem
geistigen Auge und eine Welle der Kälte ergoss sich über ihre Haut. Der Anführer riss ihrem Bruder das glänzende Stück aus dem Bein, dessen lautes Aufbrüllen jäh durch einen Schlag durch seinen
Hals beendet wurde. Der Kopf fiel von seinen Schultern, rollte ein Stück auf Louka zu und sie blickte in die starren Augen des Mannes mit dem sie ihr Leben lang alles geteilt und erlebt
hatte.
Sie wusste, dass ihr Bruder sterben würde … trotzdem zerriss ein Schrei ihre Lippen und die Stille des Waldes, die Stille des Todes. Sie merkte nicht, wie die Wesen sie fesselten und
verschleppten, sah nicht wohin sie sie brachten. In ihrem Kopf war kein Platz für etwas anderes, als ihren unermesslichen Zorn, den sie zum ersten Mal in ihrem Leben spürte … und nie vergessen
würde.
Geschichte
Nach endlosen Wochen im Lager der Fremden, in denen sie einiges an Entbehrungen in Kauf nehmen musste, wurde sie in ein großes Holz gebracht, dass auf dem Wasser schwamm. In
immerwährender Dunkelheit gefangen, erhellte in dieser Zeit nur sehr selten das Feuer eines der Wesen ihre Welt, um ihr etwas Essen und Wasser in ihr Gefängnis zu bringen. Sie verlor jegliches
Zeitgefühl, vergaß den Unterschied zwischen Tag und Nacht, zwischen Schlaf und Wachen, zwischen Traum und Realität verlor sie fast ihren Verstand. Wochen oder Monde gingen ins Land, vielleicht
sogar Regenzeiten – sie konnte es nicht einschätzen. Dann, irgendwann weckten sie Vogelschreie aus den Tiefen ihres apathischen Daseins. Von neuen Lebensgeistern gepackt stand sie auf, nach der
langen Zeit des Liegens riss sie nicht nur das Wanken des Holzes wieder von den Füßen, sondern auch ihr erschlaffter, entkräfteter Körper. Mühsam schaffte sie es sich an der Wand entlang nach
oben zu ziehen. Die Anstrengung benetzte ihre Haut und kühlte ihre Stirn, hinter der es vor Gedanken nur so loderte. Weit weg war alles, was sie jemals gekannt hatte. Weit weg waren die
Ereignisse, die sie in diese Lage gebracht hatten. Nur ein Kopf zu ihren Füßen starrte sie aus leeren Augen an und der Zorn in ihrem Blut entbrannte erneut. Ihr Blick wendete sich ab von dem Kopf
des Toten, an den sie keine Erinnerung mehr kannte, und richtete sich auf die Stelle an der das Feuer in ihr Leben tritt, wann immer dies auch sein mochte.
Seinen nächsten Gang in den Bauch des Schiffes und zu den darin befindlichen Verließen hatte sich der Wachmann sicherlich anders vorgestellt. Beim Öffnen der einen Tür schoss plötzlich ein
blitzschneller Schatten auf ihn zu und schleuderte ihn gegen die Wand. Die Tür fiel ins Schloss und die ewige Dunkelheit umfing ihn mit ihren finsteren Klauen.
Mit mehr Glück als Verstand schaffte Louka es indes irgendwie durch dieses große Holz zu finden. Ihr Weg führte hinaus an die Luft, immernoch war es dunkel, doch einzelne Lichtpunkte schienen aus
unendlicher Ferne auf sie herab. „Sterne.“ wisperte sie ihr erstes Wort seit einer Ewigkeit. Die Stimme fühlte sich seltsam kratzig in ihrer Kehle an, und klang so fremd. Doch als sie überlegte,
wie ihre Stimme den eigentlich hätte klingen sollen, wollte es ihr nicht einfallen. Also tat sie diesen unnützen Gedanken mit einem Schulterzucken ab und ertastete ihre Umgebung mit Augen, die
das Sehen fast verlernt hatten. Schritte hallten wie von weit her an ihr Ohr und waren plötzlich gefährlich nah, doch sie schaffte es sich zwischen undefinierbaren Sachen zu verstecken, das eine
fühlte sich an wie Holz, doch mit einem Baum hatte es nichts mehr gemein. Die Schritte waren nun bei ihr angekommen und die Augen, die erst wieder das Sehen lernten, erblickten eines der Wesen.
Welcher Wesen? Das wusste sie nicht, doch eines hatte sich in ihren Gedanken festgesetzt – Gefahr! Und so verharrte sie still, bis das Wesen aus ihrem Blick- und Hörfeld verschwand und darüber
hinaus. Das Licht schob sich langsam über den fernen Horizont und brannte in den Augen, die das Sehen in der Dunkelheit gelernt hatten. Farben erschienen auf den Sachen, die sie in der farblosen
Nacht kennengelernt hatte. Sie blinzelte, spürte leichte Wärme auf ihrer Haut und Kälte dort, wo die Tränen aus unwissenden Augen ihre Wangen hinab glitten. Die Sonne strahlte direkt in sie
hinein, durchflutete ihren Körper, schwappte in ihren Geist, versetzte sie in Trance. Sie sah … einen großen Wald. Mit Bäumen, die nicht wie Bäume aussahen. Mit Steinen, die das Wasser
einsperrten, auf dem die großen Hölzer schwammen. Mit vielen Wesen, die wie ein dichtes Gewusel aus Ameisen wirkten. Sie sah sich selbst, wie sie sich heimlich von diesem großen Holz ins Wasser
stahl und an den hohen Steinen entlang zu einem anderen Holz schwamm, daran hoch kletterte und durch ein rundes Loch in seinem Inneren verschwand.
Sie schloss die Augen, legte die Arme gekreuzt über ihre Brust, beugte den Kopf vor dem Licht, dass ihren Geist erleuchtet hatte und folgte seinen Anweisungen. So landete sie einige Wochen später
im Lande Mendor und ging ungesehen von Bord …